Identitätsverlust durch Schönheitsoperationen?
Plastische Eingriffe in Südkorea sind ein
zunehmender Trend in Asien. Rund 500'000 Chinesinnen und Chinesen reisen jährlich
ins Ausland um sich Schönheitsoperationen zu unterziehen. Ein Fünftel davon nach
Südkorea. Aufruhr erregte dieser Trend besonders im letzten Monat, wie 20 Minuten berichtet. Drei Chinesinnen wurde die Ausreise verweigert. Grund: Die Frauen wiesen keine
Ähnlichkeiten mehr mit ihren Passbildern auf.
Wie in Europa dominiert auch in China das westliche Schönheitsideal. Grosse offene Augen, markante Nasen und kantige Gesichter zählen zu den
erstrebenswerten Gesichtsstrukturen. Diesem Ideal wollen auch die drei
chinesischen Frauen entsprechen. Wie kommt es, dass europäische
Schönheitsideale auch am anderen Ende der Welt verfolgt werden? Wie
beeinflussen beispielsweise westliche Medien das Schönheitsbild in China? Eine
mögliche Erklärung ist unserer Meinung nach, dass die internationale
Filmbranche eine starke Orientierung an westlichen Frauen aufweist. Zudem ist
auch in der Werbung der westliche Typ allgegenwärtig.
Weiter sollte gefragt werden, inwiefern ein
Identitätsverlust, durch solche massiven Eingriffe, einhergehen kann? Wir
denken, dass eine vollumfängliche Gesichtsumwandlung möglicherweise auch zu
einer Verfremdung des eigenen Selbstbildes führen kann. Durch die Gesichtszüge kann
auf die ethnische Herkunft geschlossen werden. Sollten Frauen und Männer nicht
stolz auf ihre Ursprünge sein? Wir finden: Doch! Gerade die Chinesinnen
versuchen aber ihre ethnische Herkunft zu verbergen und nehmen sich dafür das
westliche Schönheitsideal als Vorbild. Dies zeigt sich auch dadurch, dass
Chinesinnen darauf achten möglichst weisse Haut zu haben, was ja vor allem in
europäischen Ländern der natürliche Teint ist. Wir finden, dass durch diesen Trend
der Körpermodifizierung ein Teil der chinesischen Kultur und Identität verloren
gehen kann.
Von Janine, Nina, Leonia
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