Lip-Filler Boom und dessen Entstehungsgründe
“If you’re
sad, add more lipstick and attack”, riet einst die selbstbewusste Mode-Ikone
Coco Chanel (Chanel, o.D. zit. in Valenti, 2017).
Die Lippen von Frauen werden bereits seit Tausenden von Jahren (3'500 v.Chr.) mit Hilfsmittelchen in Szene gesetzt. Damals hat sich Frau an Lippensalben und Pomaden bedient, griff jedoch auch zu gefährlichen Pflanzenextrakten oder aber biss sich gar absichtlich die Lippen auf, um einen volleren und roten Effekt auf die Lippen zu zaubern. (Pachmann, 2013) Dieses Bestreben nach perfekt inszenierten Lippen scheint bis heute zu bestehen, wobei der Lippenstift noch immer als ein beliebtes Hilfsmittel eingesetzt wird. So geben 16.7 Mio. Frauen in Deutschland an, in den letzten sieben Tagen Lippenstift aufgetragen zu haben (Statista, 2017a). Doch auch operative Lippenkorrekturen sind auf dem Vormarsch. In den Vereinigten Staaten konnte vom Jahre 2000 bis 2016 eine Zunahme an Lippenaugmentationen von 53% vernommen werden (American Society for Plastic Surgery [ASPS], 2017) und allein in den letzten zwei Jahren hat der Anteil an Lippenkorrekturen bei Frauen in Deutschland um 2.6% zugenommen (Statista, 2017b). Vermehrt sahen aber auch wir uns in der letzten Zeit mit dem Thema Lippenkorrekturen konfrontiert. So liessen sich kürzlich in unserem Bekanntenkreis mehrere Kolleginnen die Lippen aufspritzen. Dies hat unser Interesse geweckt und so stellten wir die ganz auf unser Bauchgefühl beruhende Vermutung auf, dass in der Schweiz vermehrt Lippenvergrösserungen gemacht werden. Zum Ziel setzten wir uns, herauszufinden, ob dieser Hypothese zugestimmt werden kann und welche Motive hinter dem Lippentrend stecken.
Um den Wahrheitsgehalt unserer aufgestellten Hypothese zu untersuchen,
haben wir Interviews mit Herr Dr. Linde und Frau Kaiser durchgeführt. Beide sind im
kosmetischen Schönheitsbereich tätig und arbeiten täglich mit Kunden und deren
Aussehen verändernden Wünsche zusammen.
Aufgefallen ist uns bei den Interviews, dass die befragten
Spezialisten eine ganz unterschiedliche Herangehensweise bei ihrer Arbeit
verfolgen. So probiert Frau Kaiser stets, die am natürlichsten wirkenden
Veränderungen durchzuführen. Das bedeutet, dass sie ausführliche Gespräche mit
ihren Kundinnen führt und diese durch Einbezug der eigenen Meinung berät. (Interview Kaiser, 5. Dezember 2017)
Herr Dr. Linde jedoch sieht sich als «Postizettel-Arzt». Er wertet die Wünsche der Kunden und Kundinnen nicht, sondern äussert sich jeweils zur medizinische Machbarkeit und den damit verbundenen Risiken. Er vertritt den Standpunkt, dass jeder Mensch eine andere Auffassung von Schönheit besitzt. Wenn er diese unterschiedlichen Geschmäcker nicht respektieren würde, könne er nicht vollständig auf die Wünsche der Kundinnen eingehen, meinte er im Interview (15. November 2017).
Herr Dr. Linde jedoch sieht sich als «Postizettel-Arzt». Er wertet die Wünsche der Kunden und Kundinnen nicht, sondern äussert sich jeweils zur medizinische Machbarkeit und den damit verbundenen Risiken. Er vertritt den Standpunkt, dass jeder Mensch eine andere Auffassung von Schönheit besitzt. Wenn er diese unterschiedlichen Geschmäcker nicht respektieren würde, könne er nicht vollständig auf die Wünsche der Kundinnen eingehen, meinte er im Interview (15. November 2017).
In unseren Interviews sind wir spezifisch auf Lippenfiller
eingegangen. Die grosse Mehrheit der von den Befragten durchgeführten Eingriffe
an Lippen werden mit Hyaluronsäure durchgeführt. Dies ermöglicht es, einen
Vergleich der Aussagen und Antworten auf unsere Fragen zu ziehen. In einem weiteren Schritt gingen wir der Fragestellung nach,
welche Einflussfaktoren eine Rolle bei der Entwicklung des von uns
wahrgenommenen Lip Injection Booms gespielt haben.
Nachfrageveränderungen und mögliche Erklärungen - Expertengespräche
In allen Kliniken unserer Interviewpartner kann seit
längerem ein erheblicher Anstieg an Anfragen und Behandlungen mit Lippenfillern
vernommen werden. Maren Kaiser erklärt sich dies durch die Veränderung des
Schönheitsbildes. So gehörte es zum momentanen Ästhetikideal, volle Lippen
zu haben. Voluminöse und pralle Lippen seien ein Zeichen von Sinnlichkeit.
Zudem werde ihrer Meinung nach viel offener über das Thema Lippenfiller in den
Medien gesprochen, wie noch vor fünf Jahren. (Interview, 5. Dezember 2017)
Die Interviewpartner bestätigten unsere vorgängig aufgestellte Vermutung zur steigenden
Anzahl an Lippenbehandlungen.
Alter der Patienten
Der von uns wahrgenommene Lippenfiller-Boom betrifft vor
allem junge Frauen. Wir wollten von unseren Interviewpartnern wissen, wer ihre
Hauptkunden/-innen sind.
Wie erwartet ist die grosse Mehrheit der Kunden, welche sich die Lippen vergrössern lassen, weiblich und zwischen 18 und 30 Jahre alt. Unaufgefordert wurde jeweils erwähnt, dass sie früher bei Weitem nicht so viele junge Kundinnen gehabt haben.
Wie erwartet ist die grosse Mehrheit der Kunden, welche sich die Lippen vergrössern lassen, weiblich und zwischen 18 und 30 Jahre alt. Unaufgefordert wurde jeweils erwähnt, dass sie früher bei Weitem nicht so viele junge Kundinnen gehabt haben.
Dr. Linde erklärte uns zudem: «Eigentlich sollten vermehrt
ältere Menschen den Drang dazu haben, sich die Lippen vergrössern zu lassen.
Dies aus dem einfachen Grund, dass die Lippen mit zunehmendem Alter schrumpfen.
Um der Veränderung der Gesichtsproportionen entgegenzuwirken, sollten sich rein
theoretisch also eher ältere Damen bei uns melden, was wir jedoch nicht häufig
antreffen.» (Interview, 15. November 2017)
Maren Kaiser sieht hinter der jungen Kundschaft bei
Lippenfillern das Vertrauen in der Technik mit Hyaluronsäure. «Älteren
Kundinnen denken bei Lippenvergrösserungen oft an Entenlippen und haben Angst,
dass ihre Lippen danach unnatürlich oder gar billig aussehen könnten.»
(Interview, 5. Dezember 2017)
Motive
«Beautification», erwiderte Herr Dr. Linde im Interview, als
wir ihn nach den Motiven von Lip Injections gefragt haben. So wollen viele
Kundinnen nur die Oberlippe aufspritzen, obwohl dies dann unter Umständen nicht
dem symmetrischen Schönheitsverhältnissen Phi entspricht, selbst jedoch als schön
wahrgenommen wird. Durch den Eingriff werden die Lippen betont, was als attraktiv empfunden wird. (Interview, 15. November 2017)
Phi ist ein geometrisches Mass, welches das Verhältnis
zweier Strecken zueinander beschreibt. Es handelt sich hierbei um eine festgelegte
Zahl, welche 1.61803398874... entspricht. Stehen zwei Linien in
ihrer Länge im Verhältnis von Phi zueinander, spricht man vom Goldenen Schnitt.
In diversen Gemälden und antiken Skulpturen wurde dieses Verhältnis bei der
Ausprägung der Gliedmassen gefunden. Zahlreiche Studien haben sich mit der
Grösse Phi beschäftigt und haben herausgefunden, dass Menschen die Gesichter als am schönsten empfinden, welche die Proportionen des Goldenen Schnittes aufweisen.
(Meisner, 2016, Phi Blog)
Den von Dr. Linde erwähnten Grund teilt Frau Kaiser nur
bedingt. So sind es bei ihr öfters Kundinnen, welche in der Tat eine
proportional kleine Oberlippe besitzen und diese gerne der Unterlippen
angleichen wollen (Interview, 5. Dezember 2017).
Stammkunden vs. Neukunden
Hyaluronsäure ist abbaubar. Aus diesem Grund sieht man die
Lip Injection nach ungefähr 6-9 Monaten nicht mehr (Wang, 2014, S. 141-143).
Uns interessierte, ob nach dem Abklingen des Effekts der Hyaluronsäure Kundinnen tendenziell zurückkommen und sich mehr aufspritzen lassen wollen? So kann zusätzlich beispielsweise die Wangenpartie betont werden.
«Nein, das ist eher bei Botox der Fall. Kundinnen und Kunden
kommen da nämlich meist begeistert zurück und erzählen mir, dass es niemand gemerkt hat. Was nun
ein wenig verrückt klingen mag, jedoch ist das der grosse Wunsch meines Klientel.
Sie schwärmen davon, dass ihr Umfeld nur meinte, sie sehen frisch aus. Davon
wollen sie mehr. Bei der Hyaluronsäure ist das ein wenig anders. Die meisten Kundinnen belassen es bei den Lippen, frischen diese jedoch auf.»
Wunschbilder/Idole
Um die eigenen Vorstellungen und Wünsche besser erklären und
aufzeigen zu können, nehmen Kundinnen und Kunden gerne Bilder und Fotos von
ihren Vorbildern mit. Dies vor allem, wenn es um Lippen und Nasenkorrekturen
geht. Wurde früher beinahe ausschliesslich Angelina Jolie als Wunschbild
mitgebracht, werden Fotos der Kardashians sowie Kylie Jenner in beiden Kliniken
häufiger. (Interview Linde, 15. November 2017) Anzumerken ist hierbei, dass bei
Frau Kaiser mehr auf Natürlichkeit gesetzt wird und darum solch voluminöse
Lippen wie diese von Kylie Jenner meist nur als Inspiration, jedoch nicht als
Wunschbild dienen (Interview, 5. Dezember 2017).
Gründe der steigenden Nachfrage
Abschliessend baten wir bei beiden Interviews um eine
persönliche Meinung, warum sich die Zahl der Lippenvergrösserungen in den
letzten drei Jahren vervielfacht hat.
Maren Kaiser gewichtet hierbei stark die Medien, welche das
ästhetische Bild verändert und so den Lippen einen höheren Stellenwert im
Aussehen verliehen haben. Ausserdem vernimmt sie eine zunehmende Offenheit
gegenüber Schönheitseingriffen in der Gesellschaft. «Man hört es ständig im TV,
liest darüber in der Zeitung und in Magazinen. Es wirkt, als wäre es etwas
Alltägliches, sich Lippenfiller spritzen zu lassen» (Interview Kaiser, 5.
Dezember 2017).
Ein weiterer Grund sieht Herr Dr. Linde in den fallenden
Preisen der Hyaluronsäure. Durch die sinkenden variablen Kosten der Behandlung
können auch die Preise der Behandlung selbst reduziert werden. Eine
Lippenvergrösserung wird infolge dieses Kostenvorteils auch für ein tendenziell
jüngeres Klientel erschwinglich. (Interview Linde, 15. November 2017)
Fazit aus den Interviews
Unsere Interviewpartner haben verschiedene Gründe geliefert,
welche für das Entstehen eines Lipfiller-Boom ausschlaggebend gewesen sein
könnten. Den Medien wurde eine Rolle zugeteilt, indem sie vermehrt
offen mit Themen wie Lipinjections umgeht. Zusammen mit der gesellschaftlichen
Haltung scheint sich auch das Schönheitsbild von westlichen Frauen verändert zu haben. Weitere Faktoren, welche diesen Lipfiller Hype unterstützt
haben könnten, liegen in den technologischen Fortschritten, die im Bereich
Filler erreicht wurden.
Wir fassen diese möglichen Auslöser in zwei Überbegriffen
zusammen und werden sie genauer analysieren. Zum einen werden wir verschiedene
Lippenaugmentationstechniken untersuchen und deren Auswirkungen auf die
steigende Nachfrage überprüfen. Zum anderen gehen wir auf Soziale Medien ein
und analysieren in diesem Zusammenhang Kylie Jenner, einen Social Media Star,
welche berühmt für ihre voluminösen Lippen ist.
Lippenkorrekturen, ihre Methoden und deren geschichtlicher Hintergrund
Um adäquate Aussagen über gesellschaftliche Veränderungen in
der Einstellung bezüglich Lippenkorrekturen treffen zu können, haben wir uns
zuerst mit ein paar theoretischen Grundlagen zur Historie und zur Methodik
befasst. Bei der Betrachtung von überdimensional ausgeprägten oder eher
künstlich wirkenden Lippen haben wir vorwiegend an Botox Lippenaufspritzungen
gedacht. Erst durch das Recherchieren nach verschiedenen Methoden der
Lippenplastik stießen wir darauf, dass Botox gar keine angewandte Praktik für
Lippenkorrekturen darstellt. Der Grund dafür liegt darin, dass Botulinumtoxin,
auch bekannt als Botox, ein Nervengift ist und den injizierten Muskel schwächt
oder sogar eine schwache Lähmung bewirkt. Botulinumtoxin findet darum
vorwiegend bei Faltenbehandlungen Anwendung. Insbesondere aufgrund des
erschlaffenden Effekts ist das Spritzen von Botox im Bereich der Lippen nicht
geeignet. Patienten, welche sich Lippenkorrekturen unterziehen, träumen meist
von volleren und größeren Lippen, wobei das Nervengift genau eine gegenteilige
Wirkung erzielen würde. (Rauch & Ruzicka, 2004, S. 622-623; Mang, 2014, S.
107).
In Hinsicht auf geeignete Methoden für Lippenkorrekturen
werden häufig sogenannte Filler verwendet. Diese versprechen den auffüllenden
Effekt, welche sich Patienten von einer Lippenvergrösserung (auch
Lippenaugmentation genannt) erhoffen. Dabei wird bei durchschnittlich grossen
Lippen ca. einen halben bis einen ganzen Milliliter für die Ober- und
Unterlippe benötigt (Hyaluronpraxis).
Aber auch die Methode mit Eigenfett stellt eine gängige durchgeführte
Möglichkeit dar.
Jedes Füllmaterial weist andere typische Eigenschaften auf.
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, aus welchem Material ein solcher
Filler überhaupt besteht und wie es zu dieser Methode kam? Während schon früher
versucht wurde Lippen mit dem Einsatz von Lippenstift optisch grösser
erscheinen zu lassen, griff man in den 60er Jahren erstmals zu chirurgischne
Eingriffe an Lippen, sogenannten Lippenaugmentationen (Trautenberg, S. 93).
Damals wurden jedoch für die Augmentation nicht wie heute biotechnologisch
hergestellte Füllmaterialien (Hyaluronsäure, Kollagen etc.) verwendet, sondern
vielmehr Eigenfett. Aus dem einfachen Grund, dass Eigenfett problemlos an einer
Körperstelle mit genügend Fettgewebe (Bauch, Hüftbereich etc.) entnommen und in
die Lippen injiziert werden kann (faltenclinic.ch). Doch mit dieser Methode
kann man lediglich das Volumen steigern, gewünschte Formveränderungen oder das
Ausgestalten spezifischer Konturen ist mit der Eigenfett-Methode nicht möglich
(Interview, Linde, 15. November 2017). Später, in den 1950er Jahren, löste die
umstrittene Verwendung von flüssigem Silikon aufgrund unzähligen schweren
Nebenwirkungen eine gezielte Entwicklung nach besser geeigneten Füllmaterialien
aus. Stetige technologische Verbesserungen im Bereich der Materialwissenschaft
und neue Anforderungen seitens Patienten aber auch von Gesundheitsbehörden
führten dazu, dass der Markt für Füllpräparate einem kontinuierlichen Wandel
unterzogen wurde. Mittlerweile befinden über 150 verschiedene Präparate im
Umlauf, wobei heute Hyaluronsäure-Filler die früher gängig benutzten
Kollagen-Fillern weitgehend abgelöst haben. Hyaluronsäure-Filler weisen
gegenüber den Kollagen-Fillern den zentralen Vorteil auf, dass sie besser
verträglich sind und ihr Effekt zudem länger anhält. (Pavicic, 2009, S. 15-19)
Einer der vielen Unterschiede der aktuell auf dem Markt
angebotenen Filler stellt die Dauer der Wirkung dar (Abbaubarkeit bzw.
Persistenz). Dabei unterscheiden sich abbaubare, semi-permanente und permanente
(nicht abbaubare) Filler. Zu den permanent und semipermanenten Fillern zählt
beispielsweise Silikon. Das injizierte Material baut sich nicht ab und kann
auch nicht entfernt werden. Silikon-Filler bestehen aus Flüssigsilikon und
werden vom Körper als Fremdmaterial klassifiziert. (Pavicic, 2009, S. 15-16)
Infolgedessen sind diese Behandlungen mit vermehrten Risiken behaftet. Das
Implantat kann Verhärtungen nach sich ziehen oder zu unschön verformten Lippen
führen. Heute ist die Verwendung von Flüssigsilikon in vielen Ländern verboten,
so auch in der Schweiz (Wiest, 2009, S. 95; Wang, 2014, S. 141-143, Weiss &
Karger, 2011, S. 66) In den Bereich der abbaubaren Filler fallen all jene, welche
biologische Materialien beinhalten (Kollagen- und Hyaluronsäure-Filler) sowie
Filler, welche aus körpereigenen Substanzen (Eigenfett) bestehen. (Pavicic,
2009, S. 16-18) Erwähnenswert ist dabei, dass das injizierte Material
automatisch vom Körper abgebaut wird. Je nach Wunsch kann nach etwa 6 Monaten
wieder eine Auffrischungs-Unterspritzung durchgeführt werden (Wang, 2014, S.
141-143). Abbaubare Filler weisen bei korrekter Anwendung zudem den Vorteil von
geringen Risiken auf. (Wiest, 2009, S. 95)
Die wohl beliebteste und in der Literatur am ausführlichsten
thematisierte Methode stellt die Lippenkorrektur mit Hyaluronsäure dar.
Hyaluronsäure kann auf verschiedene Art und Weise gewonnen werden,
beispielsweise von gentechnischen Bakterienkulturen oder etwa aus Hahnenkämmen.
(Weiss & Karger, 2011, S. 67) Eine Aufpolsterung der Lippen funktioniert
aufgrund der Säure, welche eine minimale Fremdkörperreaktion auslöst. Als Folge
davon werden die Bindegewebszellen dazu angeregt, frisches Kollagen zu bilden,
was für mehr Volumen sorgt. Zusätzlich bindet die Hyaluronsäure Gewebswasser,
was die Aufpolsterung zusätzlich verstärkt. (Weiss & Karger, 2011, S. 67)
Gründe für die Beliebtheit liegen unter anderem in der sehr hohen
Verträglichkeit des Materials. Des Weiteren können die Lippen mit diesem
Präparat präzise modelliert werden und erzielen so ein sehr natürliches Anfass-
und Kussgefühl. (infomedizin.ch; Interview Linde, 15. November 2017)
Während die kontinuierlich notwendige Auffrischung von
Hyaluronsäureaufspritzungen, um dem Abbau entgegenzuwirken, von den einen als
Nachteil empfunden wird, sehen es andere als einen willkommenen Nebeneffekt..
Aufgrund der Abbaubarkeit kann ausprobiert werden, ob einem die voluminösen
Lippen gefallen oder nicht. Anschließend kann fortlaufend entschieden werden,
ob der Eingriff erneut durchgeführt werden soll oder nicht.
Technologische Veränderungen
Nicht nur die Füllmaterialien durchliefen Verbesserungen,
sondern auch die Injektionstechniken haben sich zunehmend positiv verändert.
Aufgrund neuer Mikrokanülen, welche filigraner und flexibler sind, muss an
weniger Stellen eingestochen werden. Folglich treten weniger blaue Flecken,
Hämatome sowie andere Verletzungen von der betroffenen Haut und dem Gewebe auf.
Bei Lippenaugmentationen benötigt es nur noch eine einzige Einstichstelle pro
Seite um die Ober-/Unterlippe zu konturieren (siehe Abb. 3). (Frey, 2010, S.
153-155)
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sich auf der
Angebotsseite gerade in den letzten Jahren enorm viel verändert hat. Die
Füllmaterialien haben sich drastisch verbessert und weisen nun weniger Risiken
auf. Die vereinfachten Injektionstechniken ermöglichen eine Lippenkorrektur mit
nur zwei Einstichen. Für uns spannend erwies sich deshalb die Untersuchung der
Nachfrage nach Lippenkorrekturen in der Bevölkerung.
Veränderung der Nachfrage
Wie bereits erläutert, haben sich Füllmaterialien drastisch
verbessert und die Techniken vereinfacht. Die Erkenntnisse betreffend den
Verbesserungen des Angebots von Lippenkorrekturen ließ uns über eventuelle
Rückschlüsse betreffend der Nachfrage nachdenken. Hat sich aufgrund der
verbesserten Methoden eventuell auch die Nachfrage verändert? Denn die
vereinfachten Methoden und die auf ein Minimum reduzierten Risiken hinsichtlich
des Eingriffs führen zu eindeutig weniger Hindernissen als vor ein paar Jahren.
Die deutsche Gesellschaft für ästhetisch-plastische
Chirurgie (DGAEPC) führt seit 2009 eine
Befragung von Patienten durch, um Trends und Entwicklungen in der
Schönheitschirurgie zu eruieren. Die Ergebnisse der jährlichen
Patientenbefragungen werden anschließend in einem ausführlichen Magazin
veröffentlicht. Seit 2009 wird jedes Jahr die beliebteste ästhetisch-plastische
Operation untersucht, wobei die Brustvergrößerung stets den Platz Nr. 1
belegte. Bei der ersten Erhebung im Jahre 2009 schaffte es die Lippenkorrektur
nur knapp in die Top 10 der beliebtesten Eingriffe mit 3.1% der durchgeführten
Eingriffen (siehe Abb. 4). In den kommenden Jahren schien der Eingriff an
Beliebtheit gewonnen zu haben. Denn im neuesten Bericht des Jahres 2016
erreichte die Lippenkorrektur den 7. Platz. Rund 3.8% gaben an, eine
Lippenkorrektur durchgeführt zu haben (siehe Abb. 5). (DGAEPC, 2009;
DGAEPC, 2016)
Eine zweite Auswertung der beliebtesten
Schönheitsoperationen bei Frauen in Deutschland zeigt folgende Veränderung der
Lippenkorrektur auf: Im Jahre 2012 gaben 4.7% der Patienten an, sich einer
Lippenkorrektur unterzogen zu haben. Im Jahre 2014 waren es nur noch 3.6% aber
im Jahre 2016 stieg der Anteil der durchgeführter Lippenkorrekturen wieder auf
4.3% an. (Statista, 2017b)
Abb. 6: Anteil der häufigsten Schönheitsoperationen bei
Frauen in Deutschland von 2012-2016 (Statista, 2017b)
Auch Daten des American Society for Plastic Surgery (ASPS)
bestätigen den enormen Trend. Ihre Zahlen zeigen einen Anstieg von
Lippenaugmentationen um 50% von 2000 bis 2015 in den USA (Lawson, 2016). Leider
konnten keine passenden weltweiten Statistiken gefunden werden, da die
Lippenkorrekturen meist nicht als einzelner Eingriff ausgewiesen, sondern
bei den Eingriffen mit Hyaluronsäure-Fillern oder anderen Methoden hinzuaddiert werden.
Herr Dr. Linde bestätigte uns den aufsteigenden Trend von
Lippenkorrekturen. Er stelle fest, dass seit ca. zwei Jahren ein starker
Anstieg in der Nachfrage rund um Lippenbehandlungen bemerkbar sei. Die bereits
erwähnten Eigenschaften der neu entwickelten Füllmaterialien können unserer
Meinung nach Gründe dafür sein, warum die Beliebtheit bei Patienten in den
letzten Jahren anstieg. Im Gespräch mit Dr. Linde erfuhren wir zudem, dass der
Preis von Hyaluronsäure stark gesunken ist. Dies wiederum ermöglichte den
Schönheitschirurgen die Kosten des Eingriffes zu minimieren, was sicherlich ein
Grund für die grössere Nachfrage sei. Lippenkorrekturen seien dadurch auch
insbesondere für junge Personen erschwinglich geworden. Eine Aufspritzung mit
Hyaluronsäure kostet in seiner Praxis rund 300-500 CHF. (Interview Dr. Linde,
15. November 2017)
Akzeptanz in der Gesellschaft
Unser Interesse an Lippenkorrekturen wurde dadurch geweckt,
als dass wir uns in letzter Zeit des Öfteren mit diesem Thema konfrontiert
sahen. Jeder von uns kennt mindestens eine Person aus dem eigenen Umfeld,
welche sich im letzten halben Jahr einer Lippenkorrektur unterzogen hat. Dabei
haben die Betroffenen jeweils kein grosses Geheimnis aus dem durchgeführten
Eingriff am eigenen Körper gemacht. Vor ein paar Jahren war dies weniger der
Fall und körperliche Eingriffe blieben unserer Meinung nach meistens
verschwiegen. Es scheint, als habe man früher weniger offen zu durchgeführten
Schönheitseingriffen gestanden. Die heutige Gesellschaft ist unserer Ansicht
nach gegenüber körperlichen Schönheitsoperationen offener geworden. So scheinen
Diskussionen über Brustvergrösserungen oder Lippenkorrekturen nichts mehr zu
sein, was hinter vorgehaltener Hand vonstatten geht. Betreffend dem breiten
Anstieg der gesellschaftlichen Akzeptanz, welchen wir in letzter Zeit
verspürten, wurden keine wissenschaftlichen Statistiken veröffentlicht: Aus
diesem Grund kann eine erhöhte Akzeptanz nicht abschliessend begründet werden
und beruht somit lediglich auf unseren persönlichen Erfahrungen.
Komplikationen &
Nebenwirkungen
Gerade im Zusammenhang mit dem ersichtlichen Trend des
jüngeren Publikums und der verbreiteten Akzeptanz gegenüber Eingriffen an den
Lippen scheint es uns angemessen, auch die möglichen Komplikationen und
Nebenwirkungen aufzuzeigen. Nur aufgrund der besseren Verträglichkeit soll die
Lippenkorrektur nicht verharmlost werden. Wie bei allen medizinischen
Eingriffen bestehen zahlreiche Risiken während und nach der jeweiligen
Behandlung. In der Literatur wird hierbei wiederum zwischen abbaubaren
und nicht abbaubaren Fillern unterschieden, denn je nach Persistenz können
unterschiedliche Komplikationen auftreten. Wie bereits erläutert, weisen
abbaubare Filler geringe Risiken auf. Grund dafür ist die minimal-invasiv
angewandte Operationstechnik. (Wiest, 2009, S. 95)
Lokale Gewebereaktionen können trotz allem bei allen Fillern
als Nebenwirkungen und Komplikationen auftreten. In der Literatur wird darauf
hingewiesen, dass keine verlässlichen Zahlen bezüglich dieser negativen Folgen
zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang wird als Nebenwirkung ausserdem
das Auftreten von kleinen Knötchen oder etwa knötchenartige Hautveränderungen
genannt. Solche Nebenwirkungen können unter anderem durch Ursachen wie
„unzureichende Verdünnung des Füllmaterials“ sowie „mangelhafte Technik bei der
Injektion“ verursachen werden (Wiest & Lackinger, 2009, S. 95) .
Weshalb es sich in unseren Augen sicherlich empfiehlt, gründliche
Nachforschungen betreffend dem/r durchführenden Arzt/Ärztin zu betreiben sowie
Empfehlungen einzuholen. Aber selbst bei korrekt durchgeführter
Injektionstechnik können lokale Gewebsreaktionen infolge allergischen
Reaktionen/Unverträglichkeiten auftreten. (Wiest & Lackinger, 2009, S.
95-96)
Weiter findet sich eine ganze Anzahl zahlreicher, jedoch nur
vorübergehender Nebenwirkungen, welche nach der Behandlung auftreten und nur
wenige Tage anhalten. Beispiele dafür sind; Schmerzen, Spannungsgefühl,
Taubheit, Juckreiz, Hämatome und Schwellungen. Erheblich gravierender dürften
folgende, länger anhaltend (Wochen bis Jahre) auftretende Komplikationen sein;
Knoten, granulomatöse Fremdkörperreaktionen, plattenförmige Verhärtungen,
Migration des Füllmaterials, Infektionen, Abszesse sowie Narben. (Wiest &
Lackinger, 2009, S. 95-101)
Erschreckend erscheint uns die Tatsache, dass injizierbare
Füllmaterialien keine klinischen Studien für die Marktzulassung erfüllen
müssen. Dies rührt daher, dass Filler als Medizinprodukt und nicht etwa als
Arzneimittel deklariert sind (Wiest & Lackinger, 2009, S. 95). Diese
Problematik scheint insbesondere bei permanenten Fillern erwähnenswert zu sein,
da deren Nebenwirkungen teils erst bis zu zehn Jahre nach dem Eingriff
auftreten.
Die Rolle von Social Media am Beispiel von Kylie Jenner
Soziale Medien - Instagram
In einem zweiten Schritt analysieren wir Social Media in
einem ökonomischen Kontext und probieren dann wiederum, Motive für eine
Nachfrageveränderung von Lipinjections herauszuarbeiten. Schmid (2013, S. 11)
beschreibt den Begriff der „Sozialen Medien“ durch zwei Hauptmerkmale. Erstens
geht es um eine Möglichkeit, Inhalte online zu veröffentlichen, mit anderen zu
teilen sowie zu bearbeiten. Das zweite Hauptmerkmal beschreibt den durch die
sozialen Medien neu geschaffenen Raum zwischen massenmedialer und
interpersonaler Kommunikation. Die sozialen Medien können in drei Kategorien
unterteilt werden: Die Netzwerkplattformen, die Multimediaplattformen und die
Webblogs (Schmid, 2013, S. 11-12).
In unserem Beitrag werden wir uns hauptsächlich auf
Instagram, welches zu den Netzwerkplattformen gehört konzentrieren. Da dabei
der Fokus vor allem auf der Veröffentlichung von Bildern und Fotos liegt, kann
der visuelle Einfluss vom Reality TV Star Kylie Jenner auf die
Lippenunterspritzung bei jungen Frauen analysiert werden.
Die Foto-Sharing Plattform Instagram gewinnt zunehmend an
Beliebtheit. Die Zahl der aktiven User ist zwischen Anfang 2011 bis zum April
2017 um 700 Millionen gestiegen, was die enorme Popularität der Plattform
unterstreicht (siehe Abb. 7).
Abb. 7: Anzahl weltweiter monatlich aktiven Nutzern von Instagram (Quelle:
Statista, 2017c)
Kylie Jenner
Instagram ist längst nicht mehr nur einfach eine Social
Media Plattform, auf welcher Fotos und Videos geteilt werden. Es ist viel mehr
zu einem weltweiten Businessplattform geworden. So wurde die App 2016
unternehmensfreundlich umgestaltet, ein „jetzt kaufen“ Button wurde eingeführt
und man erhielt die Möglichkeit, Business Profile zu erstellen. (Steel, 2016)
Nicht nur Unternehmen nutzen diese neuen Möglichkeiten, auch einzelne Personen,
welche bereits in der Öffentlichkeit stehen oder Bekanntheit erlangen möchten,
machen immer mehr Gebrauch von dem Tool.
Eine Familie, welche sich diese Onlinevermarktungen zu Nutze
gemacht hat, sind die Kardashians. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt durch
Selbstrepräsentation und Reality Shows. In unserem Beitrag fokussieren wir uns
dabei besonders auf die Jüngste im Kardashian Clan, Kylie Jenner. Sie wurde
1997 geboren und führte seit Beginn der TV Show Keeping Up with the
Kardashians im Jahr 2007 ein Leben in der Öffentlichkeit (wikipedia, o.
D.). Während bis vor Kurzem hauptsächlich ihre drei ältesten Schwestern (Kim, Kourtney und Khloe Kardashian) im Zentrum standen, wurde der Hype um den
jüngsten Spross immer grösser. Erste Schlagzeilen machte Kylie durch ihre
auffällige Veränderung ihres Aussehens.
Die nachfolgenden Fotos zeigen ihren äusserlichen Wandel
beginnend im Jahr 2013 bis heute chronologisch auf. Es handelt sich dabei um auf Kylie Jenners Instagram Profil gepostete Bilder.
08.11.2013 07.02.2014
07.10.2014 24.03.2015
24.07.2015 30.12.2015
24.04.2016 25.11.2016
15.07.2017 10.09.2017
Der Reality Star erlangte durch diese öffentliche
Transformation, welche im Jahr 2014 begann, enorme Aufmerksamkeit. Heute belegt
sie aktuell den achten Platz der meist gefolgten Instagram Konten, wie man aus
nachfolgender Statistik (Abb. 8) erkennen kann.
Abb. 8 : Meist gefolgte Instagram Profile (Quelle: Statista, 2017d)
Durch das Analysieren der zeitlich raschen Veränderungen verschiedener Körperpartien wie beispielsweise der Lippen und des Brustbereiches wächst die Vermutung von ästhetischen Eingriffen. Was sie alles verändern liess,
verrät sie nicht. Jedoch hat sie im Oktober 2016 in einem Interview zugegeben,
dass sie sich die Lippen aufspritzen lassen hat. Besonders schockierend war der
genannte Grund: "I was 15 and I was insecure about my lips. I had
really small lips, and it was, like, one of my first kisses, and a guy was
like, 'I didn't think you'd be a good kisser because you have such small lips“.
(Truong, 2016)
Dieses Beispiel verdeutlicht,
unter welchem enormen Schönheitsdruck vor allem junge Mädchen stehen können.
Auch Kylie Jenner selbst hat durch die Veränderung ihres Äußeren einen gewissen
Schönheitstrend ausgelöst. Ein Beispiel davon ist die im Jahr 2015 populäre
Kylie Jenner Lip Challenge auf Instagram und Youtube. Dabei wurde durch das Saugen an einem
runden Gegenstand (meist eine Flasche) ein Unterdruck erzeugt, was zum Anschwellen
der Lippen führte. Diese Challenge war jedoch nicht ungefährlich und wurde in
den Medien stark kritisiert (Stiller, 2015) (siehe auch Kylie Jenner Challenge).
Den Einfluss auf ihre Fans und
Follower hat Kylie Jenner für den Aufbau eines Make-Up Imperiums genutzt. Ende
2015 brachte sie die Kylie Lip Kits auf den Markt und in nur 18 Monaten ist ihr Business in
ein 420 Millionen Dollar Unternehmen gewachsen. Zudem schaffte sie es als
jüngste Berühmtheit dieses Jahr auf die Forbes Top 100 Liste der bestbezahlten
Stars (Mejia, 2017). Mit 14.2 Millionen Followern ist "Kylie Cosmetics"
auf Instagram eine der 15 meistgefolgten Modemarken (siehe Abb. 9). Die Brand steht nach nur
zwei Jahren etablierten Modemarken wie unter anderem, Chanel, Gucci und Zara
problemlos gegenüber.
Abb. 9: Führende Fashion Marken betreffend Instagram Follower (Quelle:
Statista, 2017e)
Dieser Blogeintrag beschäftigt sich zudem mit der Frage, ob
Kylie Jenner mit ihren kosmetischen Eingriffen auch verstärkt dazu beigetragen
hat, dass sich junge Frauen die Lippen aufspritzen lassen. Bereits Delinsky
(2005) und Swami (2009) haben in ihren Forschungen bestätigt, dass Medien sowie
TV Shows einen positiven Einfluss auf Schönheitseingriffe haben und vor allem
bei den Frauen zu einer gesteigerten Zahl an Eingriffen führen kann. Der
Schönheitschirurg Dr. Matthew Schulman behauptete, dass nach der Kylie Jenner
Challenge das Durchschnittsalter der Patienten, welche eine Lippenvergrößerung
wollten, von 25-35 auf 18 Jahre sank. (Phillips & Parkhurst, 2015) Auch das
Interview mit Dr. Linde hat bestätigt, dass das Alter der Kundinnen, welche
sich die Lippen aufspritzen lassen, in den letzten 5 Jahren enorm gesunken ist
(15.11.2017). Besonders interessant scheint auch der Fakt, dass die Patienten
früher Bilder von Angelina Jolie mitgenommen haben, wobei heute vermehrt Kylie
Jenner als Wunschbeispiel gezeigt wird.
Fazit
Die Interviews mit Frau Kaiser und Herr Dr. Linde haben die
Hypothese bestätigt, dass vermehrt Schönheitseingriffe im Bereich der Lippen
nachgefragt werden. Auch die von uns anfänglich aufgestellte Vermutung, dass
die PatientInnen immer jünger werden, hat sie bewahrheitet. Als Hauptgründe
können dabei folgende Gründe genannt werden: Erstens hat der technologische
Fortschritt dazu beigetragen, dass neue Füllmaterialien und verbesserte
Methoden für das Aufspritzen der Lippen auf den Markt kamen. Als aktuell
beliebteste Methode gilt die Lippenaugmentation mit Hyaluronsäure, welche mit
ihrer hohen Verträglichkeit punktet und spezifische Konturierungen ermöglicht.
Die sinkenden Preise der Hyaluronsäure führen ausserdem dazu, dass sich immer
mehr junge Frauen Lippenaugmentationen leisten können. Desweiteren haben
soziale Wandlungen im Bereich der Schönheitsideale und auch gesellschaftlicher
Akzeptanz von chirurgischen Schönheitseingriffen einen positiven Einfluss auf
die Nachfrage von Lipinjections. Abschliessend kann der starke Einfluss von
Sozialen Medien aufgeführt werden, welcher in diesem Beitrag gesondert durch
das Instagram Profil von Kylie Jenner analysiert wurde. Dabei konnte
festgestellt werden, dass die junge Berühmtheit enormen Einfluss auf ihre Fans
hat sowie eine Vorbildfunktion im Bereich “Aussehen” darstellt. Dies wurde auch
von Herr Dr. Linde bestätigt, in dem vermehrt Bilder von Kylie Jenners Lippen
als Wunschresultat gezeigt werden. Somit wird ersichtlich, dass
unterschiedliche Faktoren im technologischen sowie gesellschaftlichen Bereich
den Lip Filler Boom angetrieben haben.
Autorinnen: Dijana, Franca und Jill
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