Schönheitsideale. Eine Analyse mittels Instagram

Einleitung

„Wo das gesellschaftliche Sein sich medial verflüchtigt, wird der eigene Körper als Residuum des Realen immer wichtiger.“ (Ullrich, 2015, o.S.) Mit dieser Aussage betont Ullrich im Zeitalter der Globalisierung die, durch Medien gewachsene, Wichtigkeit unseres Körpers. Letzterer war schon immer eines der wichtigsten Werkzeuge über welches der Mensch verfügte, wo aber früher die Leistungsfähigkeit im Zentrum stand, kann der Körper in unserer westlichen Gesellschaft vielmehr als Statussymbol betrachtet werden (Villa, 2007, S.9). So überrascht es wenig, dass man dieses Statussymbol gerne zur Schau stellt. Diesbezüglich wird eine publikumswirksame Plattform benötigt, welche in der Social-Media Anwendung Intsagram gefunden werden kann. Instagram ist ein Medium der sozialen Netzwerke, auf welchem man mittels Bilder und Videos einen Einblick in sein Privatleben geben kann. Die Plattform zählt monatlich 400 mio. Aufrufe und ist somit nach Facebook die am zweit häufigsten frequentierte Social-Media-Plattform überhaupt (Fassmann, 2016, S.1). Gleichzeitig ist es die am emotionalsten empfunden Plattform, da die Anwendung mit hochwertigem Bild- sowie Filmamaterial assoziert wird. Dies resultiert in einem relativ jungen Nutzerprofil, welche Instagram als eine Inspirationsquelle für ihren Lebensstil sehen (Fassmann, 2016, S. 28). Dies könnte unter anderem der Grund sein, weshalb sich die Plattform im Verlauf der letzten Jahre von einer reinen Freizeit- zu einer Arbeitsplattform für sogenannte Social Influencer gewandelt hat. Ihr Job ist es die Menschen zu inspirieren respektive zu einem gezielten Produkt hin zu manipulieren und simultan sich selbst noch zu bewerben oder wie es Jörg (2017, o.S.) formuliert: „Sie selbst sind ein Produkt und Werber in fremden Diensten zugleich – sie streben einerseits Bekanntheit an, und andererseits müssen sie ihre Bemühungen um Einflussnahme verschleiern.“ Folglich setzen auch Modekonzerne auf diesen neuen Marketingkanal, da es den Unternehmen die Möglichkeit gibt ihre Marke emotional zu positionieren (Fassmann, 2016, S. 28).

Dieser Trend hin zur Kommerzialisierung der sozialen Medien gab Anlass dazu, ausgewählte Instagram-Bekanntheiten für eine transkulturelle Schönheitsanalyse zu verwenden. So soll sich dieser Blogeintrag der Frage widmen,  inwiefern sich das männliche, stereotypisierte Schönheitsideal in den kulturellen Kontexten von Brasilien, Japan und Deutschland unterscheiden. Deutschland soll dabei als Repräsentant für den Grossraum von Westeuropa dienen, Brasilien für Lateinamerika und Japan für den Grossraum Asiens.

Um eine Antwort auf diese Fragestellung zu finden wird eine Analyse der Instagram- Accounts von je zwei repräsentativen Models der jeweils drei grössten Modeunternehmen in Japan, Brasilien und Deutschland durchgeführt, um sodann ein stereotypisiertes, männliches Schönheitsideal herausarbeiten zu können. Die finalen Schönheitsideale werden danach im Fazit direkt gegenübergestellt, um die Unterschiede der differierenden Vorstellungen von Schönheit in den jeweiligen kulturellen Kontexten zu beleuchten.

Methodisches Vorgehen

Wie bereits in der Einleitung erwähnt ist das Ziel dieser Arbeit das idealtypische männliche Schönheitsbild in verschiedenen Kulturkreisen herauszuarbeiten, zu vergleichen und Unterschiede herauszustellen. Dies wird mittels einer Social-Media-Analyse in den Ländern Japan, Deutschland und Brasilien versucht, um stellvertretend die asiatische, europäische und südamerikanische kulturelle Grossregion abzudecken. Diese Länder wurden ausgewählt, weil sie zum einem eine aussreichend grosse Bevölkerung und somit typisiertes Schönheitsideal zu scheinen haben und zum anderen, weil deren Gesellschaften als vergleichsweise weit digitalisiert gelten. Zusätzlich muss zu Beginn angemerkt werden, dass ein Schönheitsbild grundsätzlich einer Zeit- und Kulturabhängigen Idealvorstellung von Schönheit und Attraktivität entspricht, was sich insbesondere auf den Körper und die Kleidung bezieht. Letzteres wird in dieser Studie außer Acht gelassen und allein auf körperliche Attribute eingegangen.

Dabei lässt sich das methodische Vorgehen der Social-Media-Untersuchung in drei Schritte unterteilen. Zu Beginn der Untersuchung werden die drei umsatzstärksten Modekonzerne in dem jeweiligen Land im Jahr 2017 recherchiert. Danach werden jeweils zwei der in dieser Unternehmung partizipierenden Models aktueller Werbekampagnen ausgewählt. Diesem Vorgehen dienen folgende zwei Grundthesen als Prämisse. Zu aller erst sind Modeunternehmen in hochgradigem Mass wirtschaftlich handelnde Akteure, wobei die Zielgruppen gerechte Kommunikation der eigenen Produkte besonders wichtig erscheint. Dementsprechend ist anzunehmen, dass Textilhersteller abhängig von deren kulturell-bestimmten Zielmarkt entsprechend Models verwenden, welche bestimmte kulturell bedingte äusserliche Attribute aufweisen, um einen möglichst hohen Wiedererkennungswert mit der formulierten Kundengruppe zu erzielen. Die zweite Prämisse stellt eher eine qualitative Dimension der Schönheitsideale dar. Demnach ist davon auszugehen, dass die von der Modeindustrie gewählten Models gewisse kulturellen Schönheitsideale in einer idealisierten, „perfekten“ Weise verkörpern. Dies erscheint aus Marketingsicht sinnvoll, denn dadurch kann dem Kunden vorgegaukelt werden durch den Erwerb entsprechender Textilprodukte in eine ähnliche optische ansprechende Kleidungs-bezogene Form zu erlangen.

In einem zweiten Schritt werden die Models identifiziert und deren Instagram-Account analysiert. Dies fusst auf der Grundlage, dass Models Social-Media-Anwendung nutzen, um Werbung und Aufmerksam für ihre Person und Körper zu generieren, um entsprechende Werbe-Aufträge zu akquirieren. Dabei wird Instagram verwendet, weil es im Vergleich zu anderen Social-Media-Plattformen, wie Facebook und Twitter, primär zum hochladen von Bildern dient, welche gleichzeitig mit kleinen Texten und verbalisierten Inhalten in Form von Hashtags näher beschrieben bzw. kategorisiert werden können. Die Analyse der Instagram-Accounts der ausgewählten Models erscheint unter dem Aspekt wichtig, da beispielsweise Aufnahmen der Modelagenturen oder der Kampagne von Modeunternehmen primär dem Verkauf von Textilprodukten bzw. der Repräsentation der Marke dient und weniger der (körperlichen) Inszenierung seiner Models. Insgesamt werden also pro Land sechs Mannequins bzw. deren Instagram-Account untersucht. Um die interkulturelle Vergleichbarkeit von Schönheitsidealen sicherzustellen, werden entsprechende Posts auf den Instagram-Auftritten bezüglich vordefinierten körperlichen Attributen wie Hautfarbe, Körpergrösse, Gesicht und Oberkörper betrachten. Die letzten beiden Körperregionen, werden weiter in Augenfarbe, Haarfarbe, Bart, Lippen, Nase, Wangenknochen bzw. verschiedene Muskelgruppen, wie Bauchmuskeln, Bizeps, Brust und Schultern-Becken-Verhältnis unterteilt. Anschliessend wird der Ausprägungsgrad der genannten Körperattribute auf einer fünfstufigen Skala von „überdurchschnittlich“, „durchschnittlich“ und „unterdurchschnittlich“ bewertet. Der Unterleib und die Beine werden bewusst ausser vor gelassen, da sie im Vergleich zu den genannten Körperregionen vergleichsweise wenig Betrachtung finden und sich eine mögliche Analyse lediglich auf zwei Muskelgruppen (Ober- und Unterschenkel) konzentrieren würde.

Im letzten Schritt werden die aus der Studie ablesbaren Ergebnisse gesammelt, zusammengefasst und im Rahmen dieses Blogeintrags präsentiert. Dabei werden die Resultat anhand einem dafür typischen Posts auf einem der analysierten Accounts erklärt.

Brasilien

Um das typisierte Schönheitsbild in Brasilien zu bestimmen wurden im ersten Schritt drei der fünf grössten Modekonzerne ausgewählt. Am umsatzstärksten von den dreien ist die Alparagatas S.A. mit einem Netto Erlös von umgerechnet 278 Millionen Schweizer Franken in der ersten Geschäftsjahrhälfte 2017 (Alparagatas, 2017, S. 2). Im gleichen Zeitraum verbuchte die Guararapes - Riachuelo Group einen Erlös von rund 237 Millionen CHF (Guararapes - Riachuelo Group, 2017, S. 1). Dicht darauf folgt die Cia. Hering S.A., welche einen akkumulierten Netto Erlös von 224 Millionen Franken in den ersten beiden Quartalshälftend des laufenden Jahres aufwies (Cia.Hering SA, 2017). Zur weiteren Analyse wurden jeweils die grössten Textilunternehmen der einzelnen Konzerne betrachtet. Das ist im erstgenannten Fall das Unternehmen „Osklen“, welches überwiegend nachhaltige Kleidungsprodukte für Herren und Damen produziert und in dieser Brache erfolgreich operiert. Ein Stützpfeiler im Markenportfolio der Guararapes - Riachuelo Group ist „Riachuelo“, welches ein spezifisch auf den brasilianischen Markt zugeschnittenem Äquivalent zu H&M und C&A darstellt und im gleichen Preissegment aktiv ist. Die grösste Bekleidungsmarke der Cia. Hering SA ist das gleichnamige Unternehmen „Hering“. Dabei steht keine spezifische Zielgruppe im Vordergrund, weshalb sowohl Männer-, Frauen- und Kindermode produziert und vertrieben werden.

Pro ausgewähltem Modeunternehmen wurden jeweils zwei männliche Models aus der dies- oder letztjährigen Kollektion ausgewählt, welche nun kurz vorgestellt werden. Die Herbst- und Winterkollektion 2016 für Herren von der Marke „Osklen“ wurde durch die Models Pedro Bertolini (Instagram-Account: pedrorafaelbertolini) und Vitor Melo (Instagram-Account: vitormelomodel) präsentiert. Für die Sommerkampagne 2016 von „Riachuelo“ konnten die Designer auf die Unterstützung von Rafael Lazzini (Instagram-Account: rafaellazzini) und  Rodrigo Calazans (Instagram-Account: calaza) bauen. Das Model und Schauspieler Marcos Pitombo (Instagram-Account: marcospitombo) und das erfahrene Mannequin Rodrigo Hilbert (Instagram-Account: rodrigohilbert) warben für die Sommerkollektion 2017 von „Hering“. Im nächsten Abschnitt erfolgt die Analyse und Auswertung der privaten Instagram-Accounts.

Dabei muss grundsätzlich angemerkt werden, dass die folgenden Ergebnisse aufgrund der kleinen empirischen Grösse und der subjektiven Bewertung eine bedingte Aussagekraft hat und grundsätzlich nicht auf das Schönheitsempfinden aller brasilianischen Bürger ausgeweitet werden kann. Vorab lässt die Analyse der vorher genannten Models darauf schliessen, dass das typisierte männliche Schönheitsbild im kulturellen Kontext Brasiliens grundsätzlich einen weissen bis gebräunten Hautton besitzt und sehr viel grösser, als die durchschnittliche männliche Bevölkerung ist. Laut des Brasilianischem Statistikamt ist der durchschnittliche Brasilianer im Alter zwischen 18 und 54 Jahren rund 172 cm hoch (Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística, 2009, S. 1). Die Auswertung der Models ergab im Vergleich einen Wert von 186,6 cm, also eine Differenz von circa 15 cm.

Gesicht

Über das „ideale“ Gesicht lassen sich folgende Thesen ableiten. Demnach ist ein glattrasiertes eher weniger weitverbreitet und ein Bartansatz beziehungsweise einen Dreitagebart bevorzugt. Die Haarfarbe ist zwischen dunkelblond und hellbraun anzusiedeln. Bezüglich der Form und Volumen bzw. Breite der Nase und Lippen ist keine Tendenz zu extremen oder besonders üppigen Ausprägungen erkennen. Einige Models lassen eher auf schmale und unscheinbaren Nasen und Lippen schliessen. Im Gegensatz dazu sind die Wangenknochen etwas stärker ausgeprägt. Sie sind tendenziell höher positioniert und gut erkennbar. Dennoch wirken sie nicht dominant und treten nicht in den Vordergrund, sondern schmiegen sich harmonisch in das Gesamtbild des Gesichts ein. Aussagen über eine idealisierte Augenfarbe lässt sich nur bedingt treffen. Jeweils ein Drittel der analysierten Models wiesen grüne, braune oder blaue Augen auf. Rein hypothetisch ist davon auszugehen, dass helle Augenfarben und dabei insbesondere eine blaue Iris aufgrund der höheren Verbreitung von braunen Augen als attraktiver gilt.

Grafik 1: Marcos Pitombo (marcospitombo)
(Quelle: Instagram)

Körper

Nachdem die einzelnen Gesichtszüge und Charakteristika nun näher beleuchtet wurden, soll im folgenden Abschnitt die Analyse des Oberkörpers folgen. Beginnend bei der Bauchmuskulatur lässt sich erkennen, dass diese bei jedem Model überdurchschnittlich ausgeprägt ist und allzeit klar zu erkennen ist. Demnach weisst jeder der sechs Model einen idealisierten „Waschbrettbauch“ oder Sixpack auf. Gleichwohl unterschiedet sich allerdings dessen Definiertheit und Intensität. Dabei ist anzumerken, dass die optische Erkennbarkeit auch eng mit dem Körperfettanteil der jeweiligen Person zusammenhängt und demnach zeitliche Fluktuation aufweist. Generell lässt sich feststellen, dass eine sichtbare Bauchmuskulatur idealisiert wird. Der Grad der Intensität der Ausprägung aber eher sekundär ist.  Auch der Bizeps und die Brust sind überdurchschnittlich definiert und gehen über die Grundmuskulatur hinaus. Beide Körperregionen lassen sich optisch leicht wahrnehmen und von den angrenzenden Muskelgruppen gut unterscheiden. Dennoch ist nicht von einer massigen oder wuchtigen Ausprägung zu Reden. Bei der Auswertung ist insbesondere das Becken-Schulterverhältnis aufgefallen. Grundsätzlich und dies ist bei allen Models gleich, sind die Schultern breiter, als das Becken, welches vergleichsweise schmal ist. Der Mittelwert der bewerteten Ausprägung ist im Vergleich zu den anderen betrachteten Körperregionen allerdings eher unterdurchschnittlich. Erklären könnte dies die Körpergrösse der Models, welche über dem landesweiten Durchschnitt liegt. Eine Hypothese ist, dass mit zunehmender Körperhöhe ein graziler, eleganter Oberkörper einer massiven und wuchtigen Statur bevorzugt wird. Dies erklärt, warum die genannten Körperregionen gut ersichtlich und definiert sind, aber weit von dem Mass entsprechender Kraftsportler entfernt sind.
 
Grafik 2: Rodrigo Calazans (calaza)
(Quelle: Instagram)

Deutschland

Um das männliche, standardisierte Schönheitsideal in Deutschland zu bestimmen wurden, analog zu dem vorhergehenden Kapitel, zunächst die drei grössten Modekonzerne, anhand des Umsatzes, ausgewählt. Der grösste Nettoumsatz konnte der Sportkonzern Adidas mit 19,291 Mrd. verbuchen (Adidas, 2017, S.2), welcher , mit einem beträchtlichen Abstand von Zalando gefolgt wird. Zalando kann im Jahre 2016 einen Umsatz von 3,639 Mrd. in ihren Büchern festhalten (Zalando, 2017, S.1). Dicht darauf folgt der nächste Sportkonzern als dritt-umsatzstärkster Konzern Puma mit 3,626 Mrd. Umsatz (Puma, 2017, S.101).

In einem nächsten Schritt wurden nun jeweils die zwei repräsentativsten, über die letzten Jahre gesehen, Models der jeweiligen Modeunternehmen ausgewählt, um diese anschliessend, wie im Methodik-Teil beschrieben, zu analysieren.

Für das Mode- und Sportunternehmen Adidas wurden Jacob Bixenman (Instagram-Account: jacobbix) zu einem, und Colin Alexander (Instagram-Account: iamcolinalexander) zum anderen, welche das Unternehmen in der diesjährigen wie auch letztjährigen Werbekampagne vertraten, analysiert. Zalando baute das vergangene Jahr auf eine enge Zusammenarbeit mit Jordan Barrett (Instagram-Account: iblamejordan), welcher von Models.com als „Model of the year 2017“geehrte wurde (ebenda, S.1) und Miles McMilan (Instagram-Account: milesmcmilan).  Der Sportkonzern Puma wurde durch den gebürtigen Engländer Brian Whitaker (Instagram-Account: brianhwhittaker) und durch Sang Woo Kim (Instagram-Account: sangwo0), gebürtiger Südkoreaner, vertreten. Der nächste Abschnitt soll nun die Ergebnisse der Analyse der jeweiligen Instagram-Accounts zusammentragen. Dabei soll zuerst auf die Gesichtspartie und den Oberkörper der Models eingegangen werden, um sodann ein hypothetisches Schönheitsideal für den kulturellen Kontext Deutschlands zu erstellen.

Vorab gilt es festzuhalten, dass die Modeindustrie Deutschlands von Sportmarken, namentlich Adidas und Puma, dominiert wird, was sich unweigerlich in dem herausgearbeitetem, männlichen Schönheitsideal niederschlägt. Hinzu kommt, dass sich unsere Ergebnisse auf eine subjektive Bewertung einer relativ kleinen Untersuchungsgruppe stützt. Dies hat zur Folge, dass das herausgearbeitete Schönheitsideal nicht als abschliessend beurteilt werden kann und somit nicht für die Ausweitung auf die gesamt deutsche Bevölkerung geeignet ist. 

Gesicht

Bezüglich des Gesichts der Models lassen sich folgende Ergebnisse festhalten. So kommen alle Models glattrasiert oder maximal mit kleinen Stoppeln daher. Folglich dessen wird ein Vollbart oder ein Dreitagebart nicht Idealisiert, dies könnte damit zusammenhängen, dass ein allfälliger Bart die Markanten Gesichtszüge der Models verdecken. Denn es wurde festgestellt, dass alle Models über stark definierte, hoch anliegende Wangenknochen in Kombination mit einem stark ausgeprägten Unterkiefer verfügen. Diese Kombination lässt die Gesichter Mager wirken, da sich somit die Wange leicht nach innen wölbt. Bezüglich der Nase wurde ersichtlich, dass alle Models über eine eher kleine Nase verfügen, welche aufgrund der nah beieinanderliegenden Nasenflügel als schmal eingestuft werden kann.  Weiter verläuft das Nasenprofil nach den Vorstellungen einer sogenannten Stupsnase. Die Lippen der untersuchten Models sind meist als überdurchschnittlich voluminös zu beschreiben. Dasselbe gilt für die Augenbrauen, wobei hier weniger das Volumen ausschlaggebend zu sein scheint als viel mehr die Dichte der Augenbrauen. Markante Augenbrauen simultan mit dem eben erklärtem markantem Look lasen die Models unabhängig ihres Alters sehr maskulin wirken. Bezüglich der Augenpartie der Models ist keine Tendenz festzustellen, denn die Augenform als auch die Augenfarbe scheint keinem stereotypischen Muster zu gleichen. Auch bei der Frisur der Models herrscht Heterogenität, so ist vom Millimeterschnitt bis hin zum langhaarigen Surfer-Look die komplette Bandbreite abgedeckt.

Grafik 3: Brian Whittaker (brianhwhittaker)
(Quelle: Instagram)

Körper

Die untersuchten Models geben Anlass darauf zu schliessen, dass eine lange Körpergrösse im kulturellen Kontext Deutschlands als idealtypisch angesehen wird, denn es wurde eine durchschnittliche Körpergrösse von 186,4 cm festgellt.  Dieser Wert wird mittels der deutschen Durchschnittsgrösse in von 1,78 einen Kontext gesetzt (Statistisches Bundesamt, 2009, S.8). Bezüglich der Hautfarbe wurde festgestellt, dass alle Models einen eher hellen Hautton besitzen und über eine stramme, faltenfreie Haut verfügen. Auch sind die Models bezüglich ihres Körperfettanteils vereint. Folglich dessen ist die Muskulatur auch bei geringer Ausprägung zu erkennen. Denn bei den Muskelpartien sind grosse Differenzen feststellbar. Dies kann allerdings auch mit der unterschiedlichen Natur der Arbeitgeber zusammenhängen. So wird möglicherweise bei einem Sportkonzern erheblich mehr auf die Ausprägung eines muskulösen Körpers geachtet als bei einem reinen Modeunternehmen wie Zalando. Was allerdings augenfällig wird ist, ist die Tatsache, dass insofern das Model über einen muskulösen Körper verfügt, mehrheitlich die Brust sowie der Bauch als besonders austrainiert wahrgenommen werden kann.

Grafik 4: Jordan Barrett (iblamejordan)
(Quelle: Instagram)
Nach detaillierter Diskussion der einzelnen Körpermerkmale soll in einem nächsten Schritt das stereotypisierte, männliche Schönheitsideal im kulturellen Kontext Deutschlands vorgestellt werden. So scheint es von erheblicher Wichtigkeit, dass die Models den Magerlook repräsentieren, welcher sich aus einer Kombination von ausgeprägtem Unterkiefer und markanten Wangenknochen ergibt. Auch scheinen voluminöse Lippen von grosser Bedeutung zu sein. Solange eine nahezu perfekte Symmetrie im Gesicht gewahrt bleibt scheinen die Augenfarbe und die Frisur nur von marginaler Bedeutung zu sein.  Des Weiteren ist auffallend, dass jedes Model über eine Besonderheit verfügt, welche als untypisch für die jeweiligen persönlichen Gegebenheiten betrachtet werden kann. So hat beispielsweise Brian Whittaker grüne Augen, obwohl er Wurzeln aus Trinidad aufweist. Darüber hinaus scheint es von geringer Bedeutung aus welchem Land das Model kommt, in Anbetracht der Tatsache, dass die Mehrheit der Models einen multikulturellen Hintergrund aufweisen. So kann das Gesicht von Brian Whittaker als idealisiertes Schönheitsideal für den kulturellen Kontext Deutschlands angesehen werden (Grafik 3). Bezüglich des Köpers eines stereotypisierten Schönheitsideals scheint vor allem die Körpergrösse im Zusammenspiel mit dem geringen Fettanteil von Bedeutung zu sein und nicht etwa ein überdurchschnittlicher Muskelanteil. So kann der Körper von Jordan Barett als Ideal für den kulturellen Kontext Deutschland angesehen werden (Grafik 4).

Japan

Um sich einem möglichen Schönheitsideal in Asien anzunähern, wurden drei der grössten nationalen Modekonzerne ausgewählt. Umsatzstärkstes der drei ausgewählten Unternehmen ist UNIQLO Japan mit einem Umsatz von 799.8 Mrd. Yen (Fast Retail, 2016). Es spricht mit preisgünstiger Markenware für Männer, Frauen und Kinder ein ähnliches Segment an wie H&M oder Zara. WEGO Co. Ltd. ist mit einem Umsatz von 350 Mrd. Yen das zweitgrösste der ausgewählten Unternehmen (WEGO, 2016). Zielgruppe sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene bis 30 Jahre. Das Preissegment ist vergleichbar mit dem von UNIQLO. Den geringsten Umsatz verbuchte das zu 100% von Fast Retail Co. Ltd. beherrschte Tochterunternehmen GU mit 187.8 Mrd. Yen (Fast Retailing, 2016). Das Unternehmen richtet sich an eine breite Zielgruppe im Niedrigpreissegment, wobei das bekannteste Produkt eine Jeans für 990 Yen ist (umgerechnet ca. 10CHF).

Von jedem der beschriebenen Unternehmen wurden zwei männliche Models auf der offiziellen Instagram-Seite des jeweiligen Unternehmens ausgewählt. Diese sollen im Nachfolgenden kurz vorgestellt werden. Auf der Instagram Seite von UNIQLO wurden Kohei Takabatake (Instagram-Account: kohei_326) und Hideki Asahina (#hidekiasahina) asugewählt. Während Takabatake als professionelles Model (Agentur: IMG Models) unter anderem schon für GQ Paris und Louis Vuitton tätig war, umfasst eine Auswahl an Klienten von Asahina (Agentur: DonnaModels) unter anderem Adidas und GQ Italia. Die ausgewählten Models von WEGO sind Keisuke Nakatan (Instagram-Account: 1127_n) und Ryosuke Miyake (Instagram-Account: ryosukemiyake_). Beide arbeiten für die japanische Model-Agentur Men’s Non-No. Für GU schliesslich wurden Kenta Shimahara (Instagram-Account: kenta_shimahara) und Kosuke Kuroyanagi (Instagram-Account: k_kuroyanagi) ausgewählt. Shimahara (Agentur: jungle egoiste) lief dabei bereits für Unternehmen wie Dolce & Gabana und Dior auf dem Laufsteg. Kuroyanagagi (Agentur: jungle egoiste) war für Unternehmen wie Google und Reebock tätig.

Auch an dieser Stelle ist anzumerken, dass es sich aufgrund der relativ kleinen Stichprobe und der subjektiven Bewertung nur um eine Approximation des Schönheitsideals im japanischen kulturellen Kontext handelt, welche keineswegs das tatsächliche Schönheitsideal aller Japaner widerspiegeln kann.

Bevor auf die Ausprägung der spezifischen Körpermerkmale im Bereich des Gesichts und des Oberkörpers eingegangen wird, könne zunächst einige allgemeine Aussagen zum Erscheinungsbild der ausgewählten Models getroffen werden. Die durchschnittliche Körpergrösse übersteigt mit 184 cm den Durchschnitt in Japan von 172cm deutlich (OECD, 2009). Generell scheint weisse, ungebräunte Haut das Ideal darzustellen. Dieses Ideal wird in der Forschung zum einen auf westliche Einflüsse, die im asiatischen Kulturkreis als erstrebenswert galten, sowie auf historische Werte und Ansichten zurück zu führen (Li, Min, Belk, Kimura, & Bahl, 2008, S.444).

Gesicht

Um das idealtypische Gesicht zu approximieren, können folgende Aussagen auf Basis der Stichprobe getroffen werden. Zum einen ist auffällig, dass keines der Models Bartwuchs aufweist. Grund dafür kann sein, dass im kulturellen Kontext Japans das Tragen von Bärten verpönt ist und nur in sehr eng definierten Schranken gesellschaftlich akzeptiert ist (Suzuki, 2014). Die Haarfarbe des Kopfhaares ist ausschliesslich schwarz und auch hinsichtlich der Augenfarbe sind braune bzw. dunkle Augen prädominant. Bei der Ausprägung der Nase lassen sich dahingegen keine allgemeingültigen Thesen formulieren. Während ein Teil der Models eine eher spitz zulaufende, schmale Nase besitzen, sind die Nasen des anderen Teils eher breit und flach. Die Wangenknochen stehen hoch und sind deutlich ausgeprägt, wobei sie teilweise sehr dominant das Erscheinungsbild mitprägen. Die Lippen aller ausgewählte Models sind voluminös und dominieren zusammen mit den  Wangenknochen das Gesicht. Insgesamt sind die Gesichter symmetrisch und harmonisch, wobei ein gewisses knabenhaftes Erscheinungsbild durchaus gewünscht scheint. Dieses knabenhafte Aussehen ist Ausdruck eines in Japan prominenten Schönheitsideals hin zu einem kindlichen, süssen Aussehen, welches, ausgehend von Subkulturen, den Weg in den japanischen Mainstream gefunden hat (Korusiewicz, 2015).

Grafik 7: Kenta Shimahara (kenta_shimahara)
(Quelle: Instagram) 

Körper

Die beim Gesicht gemachte Feststellung, dass oft ein knabenhaftes Aussehen auf die vorliegenden Models attribuiert werden kann, setzt sich vom Gesicht auf den Körper fort. Dies wird im Folgenden anhand bezeichnender Körperpartien des Oberkörpers näher beleuchtet. Problematisch bei der Betrachtung des Körpers ist, dass die japanischen Models auf ihren Instagram Profilen nur sehr wenige Fotos mit nacktem Oberkörper posten. Trotzdem kann vom Gesamterscheinungsbild auf die Ausprägung der Muskelgruppen mit ausreichender Genauigkeit geschlossen werden. Die Bauchmuskulatur ist nur sehr schwach ausgeprägt, jedoch aufgrund des allgemein dünnen Körpertyps bei allen Models im Ansatz zu erkennen. Von einem Sixpack im herkömmlichen Sinne kann jedoch aufgrund der mangelnden Ausprägung der Muskulatur im Bauchbereich nicht gesprochen werden, obschon der Körperfettanteil niedrig genug für dessen Sichtbarkeit wäre. Auch Bizeps und Brust sind nur schwach entwickelt und wenig prominent, wobei keines der Models den Anschein erweckt, dass ein athletisches Äusseres als erstrebenswertes Ideal dargestellt werden soll. Zusammen mit einem Schulter-Hüft Verhältnis von nahezu 1:1 unterstreichen diese Merkmale das knabenhafte Aussehen, welches im kulturellen Kontext Japans als erstrebenswert erachtet wird (Korusiewicz, 2015).

Grafik 8: Hideki Asahina (#hidekiasahina)
(Quelle: Instagram)

Diskussion

Im Anschluss an die durchgeführte Analyse müssen die Resultate nun diskutiert und kritisch hinterfragt werden. Dazu werden zunächst die Resultate der länderspezifischen Analysen zueinander in Bezug gesetzt. In einem nächsten Schritt werden schliesslich die Ergebnisse einer Umfrage, bei der die Population ein als besonders repräsentativ ausgewähltes Gesicht und Körper aus jedem der drei Kontexte bewerten musste, vorgestellt und ebenfalls diskutiert. Die resultierenden Ergebnisse werden abschliessend kritisch hinterfragt.

In Bezug auf das Gesicht lassen sich vor allem beim Bartwuchs Unterschiede zwischen den kulturellen Kontexten feststellen. Während in Brasilien ein Dreitagebart idealtypisch zu sein scheint, ist in Japan das Tragen eines Bartes traditionell verpönt. Des Weiteren widerspricht ein ausgeprägter Bart dem oben eruierten Schönheitsideal insofern, als dass er das junge, knabenhafte Aussehen stört. Demgegenüber kann im kulturellen Kontext Brasiliens der Bartwuchs als ein Zeichen für Männlichkeit in der Wahrnehmung durch beide Geschlechter (Dixson, & Brooks, 2013) gedeutet werden. Weiterhin kann aber auch auf biologischer Ebene ein solcher Zusammenhang belegt werden, da Testosteron einen positiven Einfluss auf die Bartentwicklung hat (Thornton, Laing, Hamada, Messenger, & Randall, 1993), des Weiteren aber auch Potenz und Muskelaufbau beeinflusst.

Im Bereich der Wangenknochen sind kaum Unterschiede festzustellen, da bei allen Models ein gewisser Grad der Ausprägung vorhanden ist. Ähnlich verhält es sich mit der Nase, wobei hier innerhalb der Kulturkreise kein klarer Trend erkennbar ist, weshalb auch zwischen den Kulturkreisen kein Unterschied identifiziert werden kann. Bei den Lippen wiederum sind diese bei den brasilianischen Models eher schmal während sie bei den japanischen Models ein prominentes Feature darstellen.

Betrachtet man nun den Körper, so lässt sich klar zwischen den drei kulturellen Kontexten unterscheiden. Die schwächste Ausprägung der Muskulatur kann bei den japanischen Models beobachtet werden. Wie oben diskutiert sind Bauch-, Brust und Armmuskeln nur schwach entwickelt und die V-Form kaum ausgeprägt. Das andere Extrem innerhalb der Analyse stellt Brasilien mit deutlich entwickeltem Sixpack und gut ausgebildeter Brust- und Armmuskulatur dar. Des Weiteren ist die V-Form hier deutlich ausgeprägt. Deutschland liegt hier im Mittelfeld mit sichtbar ausgeprägter Muskulatur und einer leichten V-Form. Auch hier lässt sich in Bezug auf Brasilien mit einem ausgeprägten Männlichkeitsideal argumentieren, da analog zur Ausprägung des Bartes auch die Ausprägung der Muskulatur von einer hohen Konzentration des männlichen Sexualhormons Testosteron abhängig ist (Griggs, Kingston, Jozefowicz, Herr, Forbes, & Halliday, 1989). Demgegenüber steht Japan, das auch in Bezug auf den Körper das Stereotyp des kulturellen Kontexts bedient (Korusiewicz, 2015). Die eben aufgestellten Thesen werden nun den Daten einer Umfrage gegenübergestellt und das Ergebnis diskutiert. Befragt wurden dabei die Teilnehmerinnen (n=16) des Kurses “Ökonomie der Schönheit-Transkulturelle körperliche Ästhetik zwischen Vermarktung und Schönheitschirurgie”. Es handelte sich um eine rein weibliche Population. Diese wurde aufgefordert, die Ausprägung verschiedener Körpermerkmale auf deren Ausprägung (1 = kaum ausgeprägt, 5 = stark ausgeprägt) aber auch auf deren Attraktivität hin zu bewerten. Dabei erhielten wir folgendes Resultat:

Graphik 7: Ausprägung der Körpermerkmale
(Quelle: Eigene Darstellung)
Grafik 8: Ausprägung der Gesichtsmerkmale
(Quelle: Eigene Darstellung) 
Grafik 9: Attraktivität
(Quelle: Eigene Darstellung)
Garfik 10: Gewichtung für die Gesamtattraktivität
(Quelle: Eigene Darstellung)
Betrachtet man das Ergebnis der Umfrage, so erkennt man, dass sich die Beschreibungen der Ausprägung der Körper und Gesichtsmerkmale mit denen der vorliegenden Analyse weitestgehend decken. Darüber hinaus erkennt man, dass die starke Ausprägung der Muskulatur bei den brasilianischen Models im Rahmen der Umfrage zu sehr hohen Bewertungen im Bereich der Attraktivität bezüglich der körperlichen Merkmale führen während die japanischen Models hinsichtlich der Ausprägung als auch der Attraktivität der körperlichen Merkmale sehr niedrige Werte erhielten. Aber auch die Gesichtsmerkmale wurden als durchaus wichtig angesehen. Hier konnten vor allem die deutschen Models durch hohe Ausprägungsbewertungen punkten, welche sich auch in hohen Attraktivitätsbewertungen äussern.

Bemerkenswert ist, das für Japan zwar ebenfalls hohe Ausprägungsbewertungen für Gesichtsmerkmale vergeben wurden, die Attraktivitätsbewertungen jedoch trotzdem hinter denen der anderen zurück. Ein möglicher Erklärungsansatz hierfür ist der kulturelle Kontext der Bewertenden. Es ist anzunehmen, dass ein Aufwachsen im westlichen Kulturkreis zu einer Bildung von Präferenzen in Hinblick auf idealtypisches Aussehen geführt hat, weshalb die Models die diesem Ideal eher entsprechen als attraktiver bewertet werden. Gleichzeitig untermauert dies jedoch die These, dass in den verschiedenen kulturellen Kontexten gewisse Schönheitsideale existieren, da die Models die aus dem eigenen Kontext ausgewählt wurden als attraktiver bewertet werden (vergleicht man Deutschland und Brasilien, so ist das hauptsächliche Entscheidungsmerkmal die Ausprägung der Muskulatur). Das in Japan als Schönheitsideal verbreitete knabenhafte Aussehen (Korusiewicz, 2015) kann so die westlich geprägte Population nicht überzeugen.

Zusammenfassend kann deshalb behauptet werden, dass ein Unterschied im Schönheitsideal der unterschiedlichen kulturellen Kontexte besteht, wobei Brasilien und Deutschland eine Reihe an Parallelen aufweisen. Japan dahingegen unterscheidet sich deutlich von sowohl Deutschland als auch Japan.

Eine weitere wichtige Frage ist, was in diesem Kontext Ursache und was Wirkung ist. So kann das Schönheitsideal bereits in der Bevölkerung verankert sein und wird von den Modeunternehmen lediglich aufgegriffen. Gleichwohl ist es jedoch möglich, dass da Ideal erst durch die Werbetätigkeit an sich entsteht und erst durch die Kommunikation des Ideals und des das Ideal umgebenden Lifestyle in der Bevölkerung Fuss fassen kann. Folgt man letzterer Argumentation, so wären Unterschiede im Schönheitsideal der verglichenen kulturellen Kontexte ein reiner Ausfluss der Werbetätigkeit der ansässigen Unternehmen. In der Realität wird höchstwahrscheinlich eine Mischung aus beiden Ansätzen vorliegen, indem die Unternehmen bereits existierende Ideale aufgreifen und durch die Kommunikation an eine breite Masse weiter in der Gesellschaft festigen.
Kritisch zu hinterfragen ist jedoch vor allem das Konstrukt des Schönheitsideals an sich. So ist es fraglich ob in einem kulturellen Kontext ein idealtypischer Körper überhaupt bezeichnet werden kann. Nicht nur sind Geschmäcker im Hinblick auf das was als Schön empfunden wird sehr verschieden, auch das Ideal selbst ist einem zeitlichen Wandel unterworfen. Ist es deshalb überhaupt nötig ein Schönheitsideal zu definieren und zu verfolgen oder sollte man einfach alle Menschen als schön auf ihre eigene Art und Weise betrachten?


 Quellen

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Alparagatas SA. (2017). Press Release 2Q17 [Quartalsbericht]. Abgerufen von  https://ri.alpargatas.com.br/INGLES/arquivos/informacoes_financeiras/Resultados_Trimestrais/2017/PRESS_RELEASE_2T17.pdf

Cia.Hering SA (2017). Results Center 2Q17. Abgerufen von http://hering.riweb.com.br/ShowResultado.aspx?IdResultado=AaQG2wA6HnUeTa5isjjXSg==&linguagem=en

Dixson, B. J., & Brooks, R. C. (2013). The role of facial hair in women's perceptions of men's attractiveness, health, masculinity and parenting abilities. Evolution and Human Behavior, 34(3), S. 236-241.

Faßmann, M., & Moss, C. (2016). Instagram als Marketing-Kanal: Die Positionierung ausgewählter Social-Media-Plattformen. Springer-Verlag. 

Fast Retailing Co. Ltd. (2016). Annual Report 2016. Abgerufen von https://www.fastretailing.com/eng/ir/library/pdf/ar2016_en.pdf

Griggs, R. C., Kingston, W., Jozefowicz, R. F., Herr, B. E., Forbes, G., & Halliday, D., 1989). Effect of testosterone on muscle mass and muscle protein synthesis. Journal of Applied Physiology, 66(1):498-503.

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